Kunst- und Wunderkammern

Kunstkammern waren die Vorläufer heutiger Museen, in denen weltliche und kirchliche Fürsten, Adelige und reiche Bürger Raritäten bewahrten - kostbare oder seltene Objekte der Kunst und der Natur.

Die Kunst- und Wunderkammern entstanden im Europa des 16. Jahrhunderts, als vornehmlich die fürstlichen Höfe von der Sammelleidenschaft ergriffen wurden. Gesammelt wurde nicht nur Kunst, sondern alles, was der Zeit wesentlich erschien und deshalb Interesse weckte: Gemälde, Kupferstiche und Plastiken gehörten natürlich dazu, ebenso aber Bücher aller Wissensgebiete, Münzen und Medaillen, astronomische Geräte, Globen und Atlanten, Skelette, Fossilien und Mineralien, technisch ausgefeilte Drechselarbeiten aus Elfenbein, kunstvoll gravierte Straußeneier, kostbar gefasste Kokosnüsse und noch vieles mehr. Die Objekte können in naturalia (Naturalien, Werke der Natur), artificialia (Artefakte, von Menschenhand Geschaffenes), scientifica (Wissenschaftliche Instrumente) und exotica (aus fernen Ländern Gesammeltes) unterteilt werden. Ihre Vielfalt spiegelt das Bestreben wider, in der Kunstkammer das Universum "im Kleinen" festzuhalten. Man könnte unterscheiden zwischen a) repräsentativen Kunstkammern (etwa das Hist. Grüne Gewölbe in Dresden), b) Kunst- und Wunderkammern (Ambras, Salzburg) und c) Naturalienkabinetten (z. B. Seitenstetten).

Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurden die Kunst- und Wunderkammern von den heute üblichen, spezialisierten Museen, besonders den Naturkundesammlungen mit ihrem wissenschaftlichen Anspruch abgelöst.

Cabinet of curiosities, the forerunner of the modern museum, albeit with an emphasis on typology rather than chronology, its German name of "Wunderkammer" described it well, for it housed wonders ranging from rare shells and coins to narwhal horns, coral carvings and what we today would call ethnographic materials. Gentlemen and princes (probably from Roman times if not earlier) have collected the strange and the curious, from mummified mermaids to (stuffed) two-headed calves. They were particularly popular in the Renaissance. Antiquities and works of art might also be included, as well as fossils and other elements of natural history, but the first emphasis was on the strange and unnatural, and fakes were rife.

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